Die Stage School hat auch 2009 mit ihrem Sommer-Happening begeistert. Dass die Veranstaltungsreihe „Showcase“ für eine kleine Serie von überwältigenden Präsentationsabenden steht, bewiesen rund 60 Absolventen mit unterschiedlichen Programmpunkten, bei denen sie ihr Können zeigten.
Einige Darsteller waren unter anderem als Solisten sehr präsent. Dazu gehörte Theresa Pausch, die seitlich am Flügel sitzend „Die Kleptomanin“ zur instrumentalen Begleitung von Michael Ashton mit amüsanter Mimik interpretierte. In einer kleinen Ensemble-Aufführung zeigte sie mit Judith Bloch und Anne Bedenbender in einer Dialogszene, welche die Pluralbildung von gewissen anatomischen Begrifflichkeiten zum Inhalt hat und die aus dem Buch „Lieblingsmenschen“ von Laura de Weck stammt, großes schauspielerisches Können.
Karyna Fedorchuck sorgte mit ihrer Stimme für ein erfreuliches Kribbeln im Ohr, während sie „Habanera“ aus Bizets „Carmen“ sang. Selbst wenn der „Zellenblocktango“ aus dem Musical „Chicago“ mit seinen ironischen Texten von Haus aus amüsant daherkommt, so verpasste Franziska Trunte mit einer Lispelsprache ihrem Monolog eine zusätzliche Portion Komik. Neben ihr gaben Carolin Schönemann und Dorothee A. Cordes dem Plädoyer der inhaftierten Damen viel Humor. Aber auch tänzerisch zeigte Carolin Schönemann viel Geschick, während sie allein als Swing den solistischen Gesangsbeitrag „And I’m telling you“ von Svenja Lanquillon begleitete, die mit dem „Dreamgirls“- Song für ihre kräftige Stimme eine gute Wahl getroffen hatte. Besonderen Charme besaß die Eigenchoreografie „Ying und Yang“, bei der Tanja Buchholz und Lisa Jungklaus als Ballettdamen das Publikum überraschten, und die temporeiche Ensemblechoreografie „Schatten der Gesellschaft“ von Dorothee A. Cordes sorgte für Staunen. Wie es Geschäftsführer Thomas Gehle einleitend zum Ausdruck brachte, krönt „Showcase“ zwar das Ende einer dreijährigen Ausbildung, bildet aber nur den Anfang der künstlerischen Laufbahn aller Absolventen. Dass der Bühnennachwuchs das Zeug hat, sich im Bühnenalltag behaupten zu können, dürfte für das Publikum nach den Showabenden außer Frage stehen.