Showcase 2012

Kampnagel

Auch in diesem Jahr übte die Veranstaltungsreihe Showcase auf Kampnagel wieder eine magische Wirkung auf das Publikum aus. Als hätten die Macher das gewusst, lautete das diesjährige Motto: „The Magic Of The Musicals“. Längst haben die Showabende der Stage School-Absolventen für viele Kulturbegeisterte einen ähnlichen Beliebtheitsstatus erreicht wie die Fußballeuropameisterschaft. Mindestens genauso packend wie das Ballspiel auf grünem Rasen sind die Choreografien der Nachwuchsdarsteller in einer der großen Hallen auf Kampnagel. Die Stage School- Absolventen besitzen viel Dynamik und glänzten auch in diesem Jahr in vielen Rollen und Tanzstücken. Dabei standen Ensemblechoreografien im Vordergrund, was sich dadurch erklärt, dass der professionell ausgebildete Bühnennachwuchs Ausschnitte aus großen Musicalproduktionen zeigte. Dazu gehörten die Musicals „Hair“, „Les Misérables“ und „Elisabeth“. Hervorzuheben ist ganz nebenbei der erstklassige Sound, der technisch ausgereifte Klangqualität hatte. Songs wie „The Age of Aquarius“ perlten deshalb so richtig im Gehör. Den Rest zum vollendeten Hörgenuß trugen die tollen Stimmen der 41 erfolgreichen Stage School- Abgänger bei. Konstanze Pfister sang mit famoser Stimme den solistischen Song „Die Schöne und das Biest“, was gleichermaßen für Laura Preiss galt, die Elisabeth aus dem gleichnamigen Musical akustisch fulminant darbot. Ein Duett erster Güte war auch die gemeinsame Interpretation von „Die Schatten werden länger“ von Benjamin Fink und Patrick Sehnem, die den gespielten Figuren aus "Elisabeth" ihren Stempel aufdrückten. Kenner wissen, dass es auch in kleinen Rollen manchmal große Stimmen zu hören gibt, was auf Marc Borchert und Jakob Nienhaus zutraf, die bei „Morgen schon“ aus „Les Misérables“ auffielen. Man merkte Marc Borchert an, dass er nicht zufällig bei Showcase als Vocal Captain fungierte. Die gelungenen Ensemblenummern machten nur allzu deutlich, dass Showcase keine besonderen Bühnenbilder benötigt. Von weitaus größerer Bedeutung sind nämlich die szenisch perfekten Inszenierungen (Regie und mehrheitliche Choreografie: Jacqueline Dunnley-Wendt) mit den dazu passenden Kostümen. Da scheint auch das kleinste Detail bestens durchdacht, so dass es auch in der Masse noch viel Klasse gibt. Mit perfekten tänzerischen Synchrontänzen und einer ausdrucksvollen Mimik verlieh Isabell Christin Behrendt Showcase 2012 viel Glanz. Als Demeter bewies sie zudem im Duett mit Giulia Vazzoler als Bombalurina bei dem Song „Macavity“ neben rollentypisch bestens angepasster Bewegungskunst auch Stimme. Insgesamt weckte die Showcase-Reihe in diesem Jahr besonders große Neugier auf das, was es von den mitwirkenden Stage School- Nachwuchsprofis in Zukunft noch zu sehen geben wird.
Dass sie viel Talent für große Karrieren haben, wurde zumindest dem Showcase- Publikum schnell klar.



Szenenfoto von Showcase 2012 Foto: Public-Nation.de