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| My Fair Lady |
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Altonaer Theater
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Musical 2007
Die Spielleitung zum Musical „My Fair Lady“ bot sich für Willi Welp geradezu an. Er verbindet viel persönliche Erfahrung mit dem Stück, unter anderem als Prof. Higgens in Braunschweig und Cottbus. Diese Erfahrung war es auch, die ihn dazu bewog, auf eine unnötig große Ausstattung zu verzichten. Er wollte – wie er selbst sagt – „keinen Riesenwust an Aufwand, durch den das Stück ausgebremst wird“. In seiner Inszenierung gibt es deshalb auch keine Statisten und keinen Chor. Wie schon bei seinem Regiedebüt mit „Bonnie und Clyde“ im Jahr 2003 rückt Willi Welp auch bei dieser Inszenierung ganz die Figuren in den Vordergrund und richtet den Fokus auf ihre Entwicklung. Seine Inszenierung ist temporeich und überrascht durch rasante Szenenübergänge, die in erster Linie durch eine einfache, aber multifunktionale Kulisse (Bühne: Matthias Möbius) möglich werden. Mit Sicherheit von großem Vorteil ist die Musicalerprobtheit der Ensemblemitglieder. Als überheblicher und von sich selbst eingenommener Henry Higgens zieht Thorsten Tinney das Publikum in seinen Bann. Ihm glückt auf vortreffliche Weise die Darstellung des gefühlskalten, durch das Blumenmädchen veränderten Forschers, der seine Schülerin anfangs als „schauerlich schmutzig“ und „Rinnsteinpflanze“ verspottet und sich später ohne sie hilflos fühlt. Hannelore Droege nutzt die dramaturgische Schnittstelle als Mrs. Higgens, bei der Eliza und Henry Higgens Rat suchen, indem sie die Rolle zur Freude des Publikums komödiantisch ausgestaltet. Gleiches gilt für Klaus Falkhausen, der als Oberst Pickering – betonter Weise immer um Fasson bemüht – im Dialog mit Mrs. Higgens von einer Erklärungsnot in die nächste stolpert. Durch die gut herausgearbeitete Gegensätzlichkeit zur Sturheit von Prof. Higgens wird die Komik glaubwürdig und wirkt zu keiner Zeit übertrieben. Jeweils gut interpretiert werden die Titel „Bringt mich pünktlich zum Altar“ von Torsten M. Krogh als Alfred P. Doolittle und „Weil ich weiß, in der Straße wohnst du“ von Tim Andrea Honegger als Freddy. Fast überwältigend jedoch war der Zuspruch, der Kira Primke als Eliza Doolittle in Form eines rasenden Beifalls zuteil wurde, in den sich zahllose Bravorufe aus dem an Premiereabenden sonst eher reservierten Publikum mischten. Sie verhilft der Titelfigur zu einer Liebenswürdigkeit als Ergebnis einer Mischung aus ängstlicher Trotzigkeit und ehrgeiziger Selbstdisziplinierung, mit der sie Henry Higgens um seine Selbstbeherrschung bringt. Hervorzuheben ist der klare Sopran, mit dem Kira Primke sich als ausgebildete Opernsängerin schnell in die Herzen des Publikums singt. Für die musikalische Begleitung sorgt das Songbird Orchestra unter der Leitung von Matthias Stötzel.
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