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| Sugar |
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Altonaer Theater
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Männer in Frauenkleidern auf der Bühne. Wer meint, dass das Konzept nicht ganz neu ist, hat Recht. Wie einst Tony Curtis und Jack Lemmon schon in „Manche mögen’s heiß“ zwei schräge Kuckuckseier in einer Frauenband waren, so erlebt das Publikum im Altonaer Theater jene bekannte Komödie als Musical von Jule Styne. Die vagabundierenden Orchestermusiker Joe und Jerry werden auf der Suche nach einem Engagement Zeuge eines Mordes und seitdem von zwei Ganoven verfolgt. Als Frauen verkleidet tingeln sie auf ihrer Flucht mit einer Gesangstruppe unter der Leitung der energischen Sweet Sue durch das Land. Ausgerechnet die naive und kokette Bandsängerin Sugar Kane, die von einem großzügigen Millionär träumt, gerät an das erfolgslose Verehrerduo, das sich als Josephine und Daphne nur zu gerne um sie kümmert. Unbedingt wollen die beiden Sugar zu einem wirtschaftlich abgesicherten Leben verhelfen und lassen sich auf so manchen Unsinn ein, bis ihnen ihre Verfolger auf die Schliche kommen. Wie es sich angesichts der erfolgreichen Vorlage anbietet, wurde der Film von Billy Wilder ohne nennenswerte inhaltliche Abweichungen zu einem Musical umgearbeitet. Soweit das Bühnenstück diesbezüglich dem Film folgt, wird der Erwartung des Publikums auch Rechnung getragen. Allein bei der Rolleninterpretation verliert sich stellenweise der Kontrast, weil einige Szenen überzeichnet werden. Diesbezüglich hätte der Regisseur konsequenter sein und die Rollen mehr konturieren sollen. Paula S. Lange spielt eine quirlige Blondine, die die Sugar einmal nicht als bloße Monroe-Kopie interpretiert. Gekonnt naiv und souverän steht sie auch als stimmsichere Sängerin im Mittelpunkt. Maarten Flügge entwickelt als widerspenstige Daphne im Zusammenspiel mit Edgar Bessen, der den Altmillionär Osgood Fielding wie im Original darstellt, die aus dem Stück nicht wegzudenkende Komik. Stimmlich fällt vor allem Nik Breidenbach auf. Der musikalischen Leitung von Mathias Christian Kosel ist es zu verdanken, dass „Sugar“ vor allem als Musical mit seinen vielgestaltigen Titeln beeindruckt und die Komödie unterstützt. So sorgt zum Beispiel ein trocken vorgetragener Stepp-Rap für Erheiterung.
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